Baum des Jahres 2023: Die Moor-Birke

Seit 1989 wird alljährlich der Baum des Jahres gewählt. Dies geschieht mittlerweile durch die „Baum des Jahres – Dr. Silvius Wodarz Stiftung“, zusammen mit einem beratenden Kuratorium. Für 2023 fiel die Wahl auf einen beinahe exotischen Vertreter, da er in Deutschland nur in Mooren anzutreffen ist.

Schon von weitem sticht sie in einer eher kahlen Landschaft hervor und dürfte für viele an dem aufrecht stehenden Feinreis, aber vor allem an der schwarz-weißen Rinde zu erkennen sein: Die Moor-Birke. Im Alltag sieht man meistens Ihre “Schwester“, die Sandbirke, mit den herabhängenden Zweigen.

 

Rinde – Foto: CC BY-SA 4.0 Alain Bigou

Schwarz-weiße Rinde

Anwohner und Allergiker beschweren sich leider meistens über die Pollen im Frühjahr und die vielen Blätter im Herbst, doch früher genoss die Birke einen höheren, kulturellen Stellenwert. Schließlich war sie einst der nordischen Göttin Freya geweiht und galt als Zeichen für Fruchtbarkeit und Schutz, weshalb sie auch heute noch als Maibaum oder Aufrichtbaum bei einem Hausbau verwendet wird.

Die Ernennung der Moor-Birke soll aber vor allem die schwindenden Moore und deren wichtigen Rolle im Kampf gegen Artensterben und Klimawandel in den Fokus rücken. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, der auch Schirmherr der Stiftung ist, hob bei seiner Festrede deshalb hervor, dass die Moor-Birke „uns daran erinnert, wie wichtig es ist, Moore zu schützen und wiederzuvernässen“.

Moorbirkenwald mit Scheiden-Wollgras
Moorbirkenwald mit Scheiden-Wollgras – Foto: CC BY-SA 3.0 Michael Gäbler

In den Wäldern Skandinaviens bis zum nordwestlichen Russland ist die Moor-Birke übrigens deutlich häufiger anzutreffen als in Deutscland. Sie bildet dort sogar ganze Wälder und wächst sowohl in der Tundra entlang der Baumgrenze, als auch im alpinen Mitteleuropa bis 2000m Höhe.

Mehr dazu auf: https://baum-des-jahres.de/


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