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Wie pflegt man einen Baum?

Bäume in Gärten oder im öffentlichen Raum müssen in regelmäßigen Abständen gepflegt werden, um Fehlentwicklungen oder Gefahren zu vermeiden. Bei Obstbäumen will man außerdem die Fruchtproduktion des Baumes fördern. Ein artgerechter Schnitt, der die Baumgesundheit fördert oder zumindest nicht gefährdet, erfordert viel Wissen und Erfahrung. Einfache, kleinere Pflegemaßnahmen können trotzdem gelingen, wenn nur einige Grundregeln beachtet werden.

Alte Hochstämme nach der Pflege – Foto: CC BY-SA 4.0 Joshi Dürrenberger

Darauf ist zu achten:

  1. Ein starker Rückschnitt im Winter oder Frühjahr verursacht einen starken Neuaustrieb. Ein Rückschnitt im Spätsommer schwächt einen Baum und er treibt nicht oder nur sehr schwach nach.
  2. Vergabelungen in den Ästen oder am Stamm (Zwiesel) sind zu vermeiden, da sie Schwachstellen sind und einreißen können. Deshalb sollte man bei konkurrierenden, gleich starken Ästen frühzeitig einen Ast herausnehmen.
  3. Äste, die quer den Baum durchkreuzen, sich absenken und auf anderen Ästen aufliegen oder daran reiben, sollten ebenfalls frühzeitig entnommen werden.
  4. Äste und Kronenteile dürfen nie stumpf abgesägt oder gekappt werden. Will man einen Ast einkürzen, sollte er direkt an einem vitalen und gesunden Zweig geschnitten werden, so dass der Zweig die neue Wuchsrichtung des eingekürzten Astes vorgeben kann. Dadurch wird ein wildes Austreiben am Schnitt oder ein Absterben des Astes vermieden.
  5. Bei den meisten Bäumen ist ein (tendenziell) pyramidaler Kronenaufbau die anzustrebende Kronenform. Dadurch hat der Baum einen durchlaufenden Mitteltrieb (“Stamm”) und stufenförmige, untergeordnete Äste, durch die Licht und Wind auch den inneren Bereich der Krone erreichen können. So können sich im inneren Kronenbereich junge Triebe ausbilden und es entsteht keine pilzfreundliche Umgebung.
  6. Bei vielen Baumarten gilt die Faustregel, dass Schnitte über 8 cm nicht ausreichend abgeschottet werden können und die Wunden zukünftige Eintrittspforten für Schädlinge darstellen. Im Zweifel ist ein Schnitt jedoch besser als ein unkontrollierter Ausbruch oder Riss.
  7. Oberseitige Schnitte und Kappungen sind der Witterung stärker ausgesetzt und werden so eher zur Angriffsfläche für Schädlinge.

Große Wunde

Große Wunde
Foto: Joshi Dürrenberger

Vereinzelung

Vereinzelung
Vereinzelung – Foto: Joshi Dürrenberger

Das sollte man nicht tun:

  1. Treibt ein Baum stark aus, ist ein radikaler Rückschnitt die falsche Lösung, um den Baum kompakt zu halten. Entweder entnimmt man über mehrere Jahre einzelne Äste oder man beruhigt den Baum, über ein bis zwei Jahre, durch einen Sommerschnitt. Ein Sommerschnitt sollte vor dem Blattfall stattfinden.
  2. Kappen und Verstümmeln provoziert einen wilden, unkontrollierten Austrieb und durch die schlecht heilenden Schnitte können Schädlinge den Baum befallen. Außerdem wachsen die nachspriessenden Äste aus der Oberfläche des gekappten Astes und haben keine stabile Verbindung zum Kern. Wenn sie groß werden, brechen sie leicht ab.
Wilder Neuaustrieb
Wilder Neuaustrieb – Foto: CC BY-SA 4.0 Joshi Dürrenberger

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